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Herzklappenrekonstruktion/-ersatz


Erkrankungen der Herzklappen

Herzklappenerkrankungen stellen eine bedeutende medizinische Herausforderung dar und können zu erheblichen Einschränkungen der Herzfunktion und der Lebensqualität führen. Die Herzklappen sind lebenswichtige Strukturen, die den Blutfluss im Herzen regulieren. Bei Erkrankungen der Herzklappen kann es zu Verengungen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen) kommen, die den normalen Blutfluss behindern. In solchen Fällen sind Rekonstruktions- oder Ersatzverfahren häufig notwendig, um die normale Herzfunktion wiederherzustellen.
Die Rekonstruktion der Herzklappen zielt darauf ab, die ursprüngliche Struktur und Funktion der erkrankten Klappe zu erhalten oder wiederherzustellen. Dieser Eingriff wird in einigen Fällen bevorzugt, insbesondere wenn die Klappenerkrankung frühzeitig erkannt wird und die Klappen noch teilweise funktionsfähig sind. Bei der Rekonstruktion werden verschiedene Techniken angewendet, um die Klappenklappen zu reparieren, zu stützen oder zu erweitern, um eine bessere Abdichtung und Funktion zu gewährleisten.
Wenn die Herzklappe jedoch schwerwiegend geschädigt oder nicht rekonstruierbar ist, kann ein Klappenersatz erforderlich sein. Beim Klappenersatz wird die erkrankte Klappe durch eine künstliche (mechanische) oder biologische (bioprothetische) Klappe ersetzt. Die Wahl zwischen den beiden Arten hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter des Patienten, der Klappenposition und anderen individuellen Gegebenheiten ab.

Ersatz der Herzklappen

Beim Austausch bestehen zwei Möglichkeiten:

  • Der Ersatz mit einer sogenannten künstlichen Klappe. Solche Klappen halten sehr lange (länger als ein Menschenleben). Der Patient muss aber lebenslänglich "blutverdünnende", besser gerinnungshemmende Medikamente einnehmen (Marcumar®, Falithrom®).
  • Der Ersatz durch eine sogenannte biologische Klappe. Bei diesen Klappen müssen nur für eine kurze Zeit von etwa 3 Monaten "blutverdünnende" Medikamente gegeben werden, bis die Klappe eingeheilt ist. Danach können die Medikamente ganz abgesetzt werden. Ein Nachteil ist jedoch, dass diese Klappen nur einen begrenzten Zeitraum im Körper halten. Nach etwa 10 Jahren sind sie meist verschlissen und müssen in einer erneuten Operation ausgetauscht werden.

Bei beiden Klappentypen gibt es verschiedene moderne Modelle, die der jeweiligen individuellen Situation im Körperinneren angepasst sind. Es gibt z.B. Herzklappen für Patienten mit besonders kleinen Schlagadern, oder Herzklappen, die ganz ohne Gerüst auskommen und z.B. für sehr junge Patienten in Frage kommen.
Die Entscheidung für eine dieser beiden Möglichkeiten und die speziellen Modelle ist also nicht ganz einfach.

Homograftklappe
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, menschliche Klappen von Gewebespendern zu implantieren.
Bei schweren Infektionen der Aortenklappe bietet die Verwendung einer Homograftklappe die grösste Sicherheit vor einem Wiederauftreten einer Infektion. Bei Abszessen kann zudem mit dieser Prothese in der Aortenwurzel ein besseres Operationsergebnis erzielt werden. Nachteile liegen in der Neigung zu späteren Verkalkungen in der Prothesenwand, die eine irgendwann spätere erneute Operation erschweren können, sowie der begrenzten Verfügbarkeit dieser Klappen.
Ebenso wird diese Möglichkeit zum Beispiel bei der Klappen-OP nach ROSS genutzt. Dabei wird die defekte Aortenklappe durch die patienteneigene Pulmonalklappe ersetzt. Diese wird dann durch eine Homograftklappe aus menschlichem Gewebe ersetzt.

Reparatur/Rekonstruktion der Herzklappen

Oft kann eine Herzklappe auch repariert werden, braucht also nicht ersetzt zu werden. Dies hat natürlich den Vorteil, dass das körpereigene Gewebe bewahrt wird. Nur ein erfahrener Chirurg wird einen solchen Eingriff durchführen und während des Eingriffs abschätzen, ob die Ventilfunktion durch eine Reparatur ausreichend wiederhergestellt werden kann. Nur dann ist eine Klappenreparatur wirklich sinnvoll. Ist dies nicht gewährleistet, so ist der Klappenersatz die sicherere Alternative.
Die Herzklappe zwischen der linken Herzkammer und der Körperschlagader, die Aortenklappe und die Herzklappe zwischen linker Vorkammer und linker Hauptkammer des Herzens, die Mitralklappe , sind am häufigsten betroffen. Sehr viel seltener sind Erkrankungen der Klappe zwischen rechter Vorkammer und rechter Hauptkammer des Herzens ( Trikuspidalklappe ). Diese Klappe muss nur sehr selten ersetzt werden, kann aber bisweilen bei Erkrankungen der Mitralklappe durch den Rückstau des Blutes durch die Lunge hindurch schlussunfähig werden, sodass im Rahmen einer Operation an der Mitralklappe eine Raffung der Trikuspidalklappe zur Verbesserung der Schließfunktion vorgenommen wird.

Aortenklappenersatz per Herzkatheter (TAVI)

Bei Risiko-Patienten, bei denen eine Operation mit Herz-Lungen-Maschine aufgrund des hohen Alters oder der Begleiterkrankungen zu belastend wäre, wird seit einigen Jahren die sog. TAVI-Klappe (Transkatheter-Aortenklappenimplantation, engl. T ranscatheter A ortic V alve I mplantation) eingebaut. Dabei wird die zusammengefaltete Klappe mittels eines Herzkatheterdrahtes unter Durchleuchtung über die Leistenarterie eingeführt und positioniert. Die defekte Klappe wird dabei durch die neue Klappe verdrängt.

Transkatheter-Aortenklappen-Implantation - TAVI

Die TAVI gut erklärt auf der Seite des Herz- und Diabeteszentrums Bad Oeynhausen


Gemacht mit von Schulze & Schulze (AT/CH)