Klinische Perfusion
Herz-Lungen-Maschine
Kardiotechnik
Die Kardiotechnik, auch als klinische Perfusion bezeichnet, ist ein Fachgebiet innerhalb der Herzchirurgie,
das sich mit der Unterstützung und Aufrechterhaltung der Herz- und Lungenfunktion während chirurgischer Eingriffe beschäftigt.
Es handelt sich um ein hochspezialisiertes Gebiet, das eine Kombination aus medizinischem Fachwissen, technischem Know-how
und sorgfältiger Überwachung erfordert.
Während herzchirurgischer Eingriffe übernimmt die Kardiotechnik das Management der extrakorporalen Zirkulation,
was bedeutet, dass sie die Funktionen von Herz und Lunge vorübergehend übernimmt.
Dies geschieht durch den Einsatz von Herz-Lungen-Maschinen. Diese Maschinen übernehmen die Aufgaben des natürlichen Herz-Kreislauf-Systems,
indem sie das Blut des Patienten außerhalb des Körpers zirkulieren lassen, es mit Sauerstoff anreichern und Kohlendioxid entfernen.
Die Aufgaben der Kardiotechniker umfassen die ordnungsgemäße Einrichtung und Überwachung der Herz-Lungen-Maschine,
die Kontrolle der Blutzusammensetzung, die Regulierung der Durchblutung und Temperatur sowie die Unterstützung des Chirurgen während
des Eingriffs. Sie sind auch für die Sicherstellung der Patientensicherheit während des gesamten Verfahrens verantwortlich.
Die Kardiotechnik spielt eine entscheidende Rolle bei komplexen herzchirurgischen Eingriffen wie der Bypassoperation, der Herzklappenreparatur oder -ersatzes, der Herztransplantation und der chirurgischen Behandlung angeborener Herzfehler. Durch den Einsatz von Kardiotechnikern und Herz-Lungen-Maschinen können diese Eingriffe sicherer und effektiver durchgeführt werden.
Da man von dem Begriff Kardiotechniker wegkommen möchte, wird in Zukunft der Begriff Perfusiologe bzw Perfusiologie verwendet werden.
Die Perfusiologie ist ein Begriff, der sich aus den Wörtern "Perfusion" und "Physiologie" zusammensetzt. Sie bezieht sich auf das Studium der Durchblutung und des Blutflusses im Körper in Bezug auf physiologische Prozesse. Dieses Gebiet untersucht, wie der Körper Blut durch seine Organe und Gewebe pumpt, um sicherzustellen, dass sie ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Perfusiologie ist besonders relevant in der Medizin und bei der Erforschung von Krankheiten, die mit Durchblutungsproblemen zusammenhängen.
Ausser der Bedienung der Herz-Lungen-Maschine gehören noch viele andere Tätigkeitsbereiche zur klinischen Perfusion/Kardiotechnik/Perfusiologie.
Um den Beruf des klinischen Perfusionisten/Kardiotechnikers/Perfusiologen zu erlernen, gibt es mehrere Möglichkeiten .
Um dem hohen Qualitätsanspruch an Perfusionisten gerecht zu werden,
kann
man beim
European Board of Cardiovascular
Perfusion, EBCP
(Europäischer
Berufsverbandsverband
der Kardiotechniker) sein
European Certificate of
Cardiovascular
Perfusion, ECCP
nach einer Prüfung erhalten, wenn man
seine
Ausbildung an einer beim EBCP akkreditierten Ausbildungsstätte
absolviert hat.
Will man sein ECCP dauerhaft behalten, so muss man sich alle
3
Jahre rezertifizieren
.
Mit dem ECCP kann man in allen Ländern der EU und der Schweiz als
klinische/r Perfusionist/in arbeiten.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiotechnik e.V. (ab 2025: Deutsche Gesellschaft für Perfusiologie und technische Medizin) ist der deutsche Berufsverband der Kardiotechniker
Offizielles Video des deutschen Berufsverbandes auf Youtube
Die Schweizerische Gesellschaft für Perfusionstechniken (Swiss Society of Perfusion) ist der schweizerische Berufsverband der Kardiotechniker
Die
EACTS
informiert die weltweite kardiothorakale Gemeinschaft über die neuesten evidenzbasierten Leitlinien und wissenschaftlichen Dokumente.
Sie entwickeln evidenzbasierte Leitlinien für die klinische Praxis und andere wissenschaftliche Dokumente, die auf eine Verbesserung der Patientenversorgung und -ergebnisse abzielen.
Gemacht mit von Schulze & Schulze (AT/CH)